Die Konstruktionswelt von gestern: Sketchup

Sketchup Logo

Bis jetzt war ich ein begeisterter Benutzer von Google’s Sketchup. Für den Hobbybereich gab es aus meiner Sicht nichts besseres. Es ist einfach zu erlernen und zeigt, dass etwas ähnliches wie CAD nicht schwer zu erlernen sein muss. Google hatte Sketchup irgendwann mal für die Erstellung von Gebäuden in Google Earth gekauft und es in einer leicht abgespeckten Version der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Allerdings schien die Weiterentwicklung des Programmes recht langsam vonstatten zu gehen. Seitdem Google das Produkt an Trimble verkauft hat, passierte an dieser Front in meiner Wahrnehmung gar nichts mehr.

Meine Anforderungen an eine Planungssoftware für meine Möbelprojekte wuchsen stetig und irgendwann kam Sketchup einfach nicht mehr mit.

…die Welt von heute und (wahrscheinlich) morgen: Autodesk Fusion360

Ein kurzer Ausflug in Richtung FreeCad brachte mir den Umgang mit parametrischen CAD-Zeichnungen bei und dann entdeckte ich eher per Zufall Fusion360 von Autodesk. Die Software ist nun mein Schweizer Taschenmesser für alles, was rund um CAD und zeichnerische Planungen angeht. Die Community scheint explosionsartig zu wachsen. Für mich als Neuling ist dies sehr wichtig, um genügend Informationen zu bekommen. Hilfe bekommt man schnell aus der Community und von Autodesk selbst. Neben der Community gibt es sehr viele Video-Tutorials, die den Umgang mit Fusion360 zeigen.

Das Beste allerdings finde ich, dass das Tool permanent weiterentwickelt wird. Viele Features wurden vom großen Bruder „Inventor“ abgeguckt und das Handling ist in vielen Punkten sehr ähnlich.

Autodesk Fusion 360 Logo
CNC Maschine konstruiert mit Fusion360
CNC Maschine konstruiert mit Fusion360

Da ich plane, eine eigene CNC-Maschine zu bauen, ist Fusion360 das richtige Tool für mich! Nicht nur in Sachen Konstruktion ist es aus meiner Sicht Sketchup inzwischen viele tausend Meilen voraus, sondern es bringt ein eigenes CAM-Modul mit, mit dem ich den G-Code für die CNC-Maschine direkt erzeugen kann, ohne auf weitere kostspielige Softwarelösungen setzen zu müssen – und das direkt auf Grundlage meiner Konstruktion, die ich sowieso mit dem Tool entworfen habe.

Einen kleinen Pferdefuß hat die Nutzung von Fusion360 allerdings: die Dateiablage funktioniert ausschließlich in der Cloud. Autodesk stellt jedem Nutzer einen eigenen Dateibereich zur Verfügung, in dem die Projekt- und andere importierte CAD-Dateien liegen müssen, damit sie in Fusion360 genutzt werden können. Man kann Fusion360-Daten auch auf den lokalen Rechner exportieren, aber das dient lediglich der Datensicherung.

Die Lernkurve ist zugegebenermaßen recht steil und ich habe so manche Abende darauf verwendet, einige der unzähligen Hilfsvideos auf Youtube anzusehen. Fusion 360 ist nun einmal ein ausgewachsenes CAD/CAM/Simulation/Dokumentations-Programm.

Das Allerbeste: die Nutzung von Fusion 360 in der Ultimate-Version ist für Hobbyisten und Startups mit einem Umsatz von bis zu 100.000 USD kostenlos!

Was Fusion 360 zu leisten vermag, zeigt in Ansätzen das folgende Werbevideo von Autodesk. Alles, was gezeigt wird, ist mit mehr oder weniger Einarbeitung durchführbar.