Meine Mutter wünschte sich nach einem Umzug eine neue Garderobe. Schlicht und einfach sollte sie sein. Leider fand sie nichts, was ihr wirklich gefiel. Mal stimmte das Design, das Material bzw. die Farbe nicht, mal war es umgekehrt. Was lag näher, die Maschinen anzuwerfen und etwas eigenes zu bauen.
In Sketchup war die Gaderobe innerhalb weniger Minuten konstruiert. Eigentlich wäre das Ganze auch ohne Konstruktion gegangen, schließlich sind es nur fünf einfache Bretter, die zusammengeschraubt werden. Eine Handzeichnung mit Maßen wären wirklich genauso gut gewesen. Ich mag es aber lieber wohl dokumentiert und so ist dann folgende Zeichnung entstanden.
Als Holzwunsch stand Eiche hell im Lasterhaft. Ein Besuch beim Holzhändler meines Vertrauens stand also auf dem Plan. Bei ihm erstand ich einige nette Eichenbohlen in einer Stärke von 40-45mm und einer Länge von 4000mm. Ich stelle bei jedem Holzkauf immer wieder fest, dass Holz im Rohzustand ein wenig Ähnlichkeit eines ungeschliffenen Diamanten hat. Die Schönheit kommt erst bei der Verarbeitung zum Vorschein. Das gilt auch für Eiche. Ehrlich gesagt stand Eiche bisher nicht auf meiner Wunschliste ganz oben, wenn es darum geht, Möbel herzustellen. Dazu waren mir die klobigen Eichenschränke im Rustikal-Look in zu schlechter Erinnerung, die ich von Verwandten und Bekannten in meiner Kindheit her kannte.
Zuhause angekommen, wurden die 4m langen Stücke in handliche 2×1,5 und 1x1m Portionen konfektioniert. Damit kann man deutlich besser arbeiten. Die Stücke wurden weiter in die Bretter von 1500 x 140 mm bzw. 500 x 140 mm gesägt. Dies geschah mit einer handelsüblichen Tischkreissäge. Die Zielgröße erreichte ich mit dem Dickenhobel, indem ich die 40mm starken Bretter auf 20mm gehobelt habe – welch eine Verschwendung. Irgendwann steht eine Bandsäge in meinem Keller…
Die Eichenbretter wurden – wie immer – noch mehrfach geschliffen und mit Festoll Holzöl geölt. Dies ergibt ein samtige Oberfläche.
Sehr gut dokumentiert, auch wir lieben Eichenholz, besonders das Alte.. 🙂 LG