Eines meiner Hauptziele bei der Verwendung meiner CNC-Maschine ist das Erstellen von Schneidebrettern jeglicher Art mit Intarsien (engl. Inlay). Dabei wird ein Schriftzug oder ein beliebiges Logo aus dem Schneidebrett als Negativ gefräst. Als Positiv wird ein passendes Gegenstück aus einer möglichst anderen Holzart angefertigt, sodass man beide passgenau ineinander verleimen kann.

Auswahl der Software

Seit Jahren nutze ich für meine CNC-Projekte Autodesk Fusion 360 (F360). Dieses Mal nicht, denn im Wesentlichen ist Fusion360 ein CAD/CAM Programm für Manufacturing und bietet schlicht nicht unmittelbar die benötigten Funktionalitäten für Inlays. Irgendwie ist bestimmt das Erstellen feiner Intarsien auch mit F360 möglich, dann ist es mit einem hohen Aufwand verbunden.

Für das Erstellen von Intarsien, wie ich sie mir vorstelle, eignet sich die Programme der Firma Vectric hervorragend. Dabei ist es egal, ob man mit VCarve Desktop, VCarve Pro oder Aspire arbeitet. Nach endlosen Stunden, die ich mit der Lösungssuche mit Fusion360 verbracht hatte, habe ich mich zum Kauf einer VCarve Desktop Lizenz entschieden, auch, wenn mir durchaus bewusst ist, dass es auch freie Software gibt, die das Erstellen von Intarsien ermöglicht.

Auf YouTube findet man eine Reihe von Tutorial-Videos, die das Erstellen von Inlays beschreiben. An dieser Stelle möchte ich auf ein älteres Video von Vectric verweisen.

Zentraler Bestandteil dieser Inlay-Technik ist ein spitz zulaufender Gravurfräser, der sowohl beim Negativ als auch beim Positiv Verwendung findet. Bei der Erstellung des Positivs achtet man darauf, dass es eine größere Tiefe besitzt als das Negativ. Dadurch wird dafür gesorgt, dass das gesamte Negativ ausgefüllt wird. Der Überstand, der durch die höhere Tiefe entsteht, wird schlicht abgesägt und das Ganze Plan geschliffen.

Erstes Teststück

Bevor ich das Ganze auf ein aufwändig erstelltes Schneidebrett anwende, stehen zunächst ein paar Tests an. Dabei habe ich mir ein freies SVG gezogen (google: „free svg“) und es auf einem Testbrett ausprobiert. Das Brett war ein einfaches Kiefer-Brett, das Inlay aus Nussbaum.

Das Negativ wird in das Holzstück gefräst
Das Positiv passt anschließend genau in das Negativ. Beides wird verleimt und der Überstand entfernt

Nachdem beide Holzstücke verleimt und getrocknet sind, habe ich den „Überstand“ des Positivs mit einer Bandsäge entfernt und das Ganze Plan geschliffen. An dieser Stelle gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sofern die Werkzeuge meiner Werkstatt es hergeben, würde ich persönlich immer den Dickenhobel als schnellste Methode wählen, um die allerletzten Erhebungen zu entfernen und eine gleichmäßig ebene Fläche zu erzeugen. Als nächste Möglichkeit kann man auch die CNC-Maschine nehmen, um die Oberfläche zu planen. Je nach verwendetem Fräser und der maximal möglichen Geschwindigkeit der Maschine ist dies die zweite Wahl.

Das Ergebnis konnte sich direkt sehen lassen.

fertiges Inlay im Größenvergleich mit AirPods