Bei den ersten Projekten habe ich noch Leimholzplatten fertig gekauft, um Möbelstücke herzustellen – und das auch im wahrsten Sinne teuer bezahlt.

ein Boot als Kinderbett
Ein Boot als Kinderbett

Bald kam der Wunsch nach mehr. Arbeiten mit Holzarten jenseits von Kiefer und Buche. Dann kam der Dicken- und Abrichthobel – und viele Holzspäne.

Hammer 31
Hammer A31

Der nächste logische Schritt war, ganze Schrankteile zu produzieren.: Regelböden, Schranktüren, Seitenwände. Die einzelnen gehobelten Bretter zusammenzuleimen war trotz einer Dominofräse nicht ganz einfach, da sich die zusammengeleimten Bretter beim Zusammenzwingen naturgemäß verbogen. Sicherlich habe ich eine gewisse Anzahl an Zwingen genutzt, um das Thema zu lösen, aber dadurch war mein gesamter Raum für diese Tätigkeit genutzt und ich musste dort eine Zwangspause einlegen.

Eine Lösung musste her.

Zwei Rahmenbedingungen sollten erfüllt sein:

  • Es darf nicht viel Platz benötigt werden
  • Ich muss in der Lage sein, auch 250×60 cm Schrankwände herzustellen.

Die Lösung heißt: Leimholzpresse.

Im Netz habe ich eine Leimholzpresse gefunden, die die Rahmenbedingungen „Platzbedarf“ erfüllt. Dessen grundsätzliche Designidee habe ich übernommen und es an meine Ansprüche angepasst.

Um ein gleichmäßiges Pressergebnis zu bekommen, sollten die Zwingen in einem Abstand von ca 30 cm angebracht werden. In meinem Werkkeller kann ich meiner Leimholzpresse an der Wand einen Platz von 150cm einräumen. Also brauche ich fünf Zwingen. Die Breite deckt die allermeisten Anwendungsfälle ab. Sollte wirklich eine Schrankwand von 250cm gepresst werden, kann ich zusätzlich noch Korpuszwingen einsetzen.

Leimpresse
Leimpresse

Aus der ursprünglichen Idee habe ich das Konzept der Pressbar übernommen, mit denen die verleimten Holzbretter gerade gehalten werden.

Als Zwingen setze ich Türenspanner von Juuma mit einer Spannweite von 1200mm ein. Jede Zwinge kann einen Druck von 3500N (entspricht ca 357kg) erzeugen und sollte für diese Zwecke mehr als ausreichend sein. Sie werden am unteren Ende von einer 20mm starken Platte gehalten, in der ich die Form des Aluprofiles einfräse, um die Zwinge zu fixieren.

Aufnahme der Zwinge unten
Aufnahme der Zwinge unten

Die gesamte Konstruktion wird komplett verschraubt. Das erlaubt mir, ggf. Einzelteile bei einem Defekt einfach zu tauschen. Die Aufnahmen werden von hinten als auch seitlich an der Pressbar verschraubt. Dies sollte die nötige Stabilität bringen.

CAD Zeichnung der Zwingenaufnahme unten
CAD Zeichnung der Zwingenaufnahme unten

Der obere Teil der Zwinge wird in eine weitere Holzplatte als Aufnahme eingelegt und mit einem Schließer fixiert. Dabei ist die Aufnahme so angeordnet, dass sie sich unterhalb der tiefsten möglichen Einstellung des Spannarms befindet.

Aufnahme der Zwinge oben
Aufnahme der Zwinge oben liegt unterhalb des Spannarms

Die Aufnahmen werden vorgebohrt. Dadurch verhindere ich das Reißen des Holzstücks.

CAD Zeichnung Aufnahme oben
CAD Zeichnung der Zwingenaufnahme oben

Auf zur Realisierung…